Helix pomatia aus Rossmässler's Iconographie

Deutsche Malakozoologische Gesellschaft

gegründet 1868 in Frankfurt/Main
www.dmg.mollusca.de

 

For information concerning the German Malacological Society, please, use http://www.dmg.mollusca.de      and, please, update your links!

 

 

 

DMG-homepage written by Dr. Vollrath Wiese, vwiese@hausdernatur.de
Haus der Natur - Cismar
Mollusca in Deutschland: www.mollusca.de

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aktuelle Hinweise und Termine, zuletzt bearbeitet: 07. Dezember 2009

Die Deutsche Malakozoologische Gesellschaft (DMG) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Förderung der Malakozoologie (Weichtierkunde) im deutschsprachigen Raum. Sie steht Fachwissenschaftlern und Amateuren aller Nationalitäten offen. Der Sitz der DMG befindet sich seit ihrer Gründung in der Molluskensektion des Senckenbergmuseums in Frankfurt am Main. Die DMG hat zur Zeit einschließlich zahlreicher ausländischer Malakologen und einiger Studenten bzw. Auszubildenden mehr als 250 Mitglieder.

Die Gesellschaft wurde 1868 auf Initiative führender Mitglieder der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft (SNG) in Frankfurt begründet und ist seither eng mit der SNG verbunden. Die Schriftleitung der von der SNG herausgegebenen Fachzeitschriften werden daher vom jeweiligen Leiter der Molluskensektion des Senckenbergmuseums wahrgenommen. Die DMG wurde 1992 vom zuständigen Finanzamt in Frankfurt a. M. als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Entsprechend ihrer Satzung fördert die DMG die Wissenschaft auf dem Gebiet der Weichtierkunde in weitesten Sinne unter besonderer Berücksichtigung der Erforschung und Erhaltung der Vielfalt der Weichtierarten in Mitteleuropa.

Die Mitglieder der DMG haben ihr Selbstverständnis der malakologischen Arbeit, insbesondere der Freilandarbeit, in einem Ehrenkodex niedergelegt.

Unter den Mitgliedern der DMG hat speziell die Erforschung der Land- und Süßwassermollusken eine lange Tradition. Doch sind selbstverständlich auch alle an marinen oder fossilen Mollusken Interessierten als Mitglieder willkommen. Für die Mitglieder der DMG werden zwei Fachzeitschriften herausgegeben:

1. Das "Archiv für Molluskenkunde" wurde 1868 als Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft gegründet und ist heute die älteste ununterbrochen erscheinende malakozoologische Zeitschrift. Das "Archiv" bringt deutsch- und fremdsprachige Arbeiten vor allem aus dem Gebiet der Systematik und Taxonomie rezenter und fossiler (hier speziell neogener) Mollusken. In der Regel erscheinen ein bis zwei Lieferungen pro Jahrgang.

2. Die "Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft" erscheinen seit 1962 und enthalten vor allem fachliche Beiträge zur regionalen Faunistik und Ökologie der Mollusken. Daneben werden in den "Mitteilungen" Buchbesprechungen, Tagungs- und Exkursionsberichte, Gesellschaftsangelegenheiten und fachbezogene Anzeigen der Mitglieder veröffentlicht. In der Regel erscheinen zwei Hefte pro Jahr.

In jedem jahr findet an wechselnden Tagungsorten in Deutschland oder im benachbarten Ausland das Frühjahrstreffen der DMG mit Exkursionen und wissenschaftlichem Vortragsprogramm statt. Diese Treffen ermöglichen das Kennenlernen der Mitglieder und den Erfahrungsaustausch untereinander. Die Exkursionen dienen nicht nur dem reinen Sammeln, sondern insbesondere auch der Beobachtung von Arten im Biotop sowie der Arten-Erfassung und Dokumentation für die malakozoologische Lokal- und Regionalfaunistik des besuchten Gebietes. Die Ergebnisse werden zusammengefaßt und in den "Mitteilungen" publiziert, sie sind damit Beiträge zur faunistischen Landeserfassung.

Daneben finden, historisch bedingt, seit der deutsch-deutschen Einigung Herbsttreffen des Regionalarbeitskreises Ost der DMG in den östlichen Bundesländern statt.

Die DMG führt auch rein fachwissenschaftliche Tagungen (z.B. workshops zu aktuellen Themen) nach Bedarf durch und bearbeitet spezielle Probleme der Weichtierkunde in Arbeitsgruppen.

Den Mitgliedern der DMG steht die umfangreiche malakozoologische Spezialbibliothek der Molluskensektion im SMF als Präsenzbibliothek in Absprache mit dem Sektionsleiter zur Einsichtnahme zur Verfügung. Eine Ausleihe ist nicht möglich.

Die Molluskensammlung des Senckenbergmuseums wurde bei der Gründung der DMG zu deren "Normalsammlung" erklärt und neben DMG und SNG von dem eigens hierfür gegründeten und vorwiegend im 19. Jahrhundert tätig gewesenen Tauschverein zu einer der bedeutendsten Forschungssammlungen der Welt ausgebaut und für die wissenschaftlich arbeitenden Fachkollegen zugänglich gemacht. Ihre Nutzung erfolgt in Absprache mit dem Leiter der Molluskensektion.

Im Interesse der Malakozoologie hat die DMG den weiteren Ausbau der Sammlung in ihrer Satzung verankert. Die Mitglieder sind aufgerufen, die Sammlung durch die Hinterlegung von Typen und Belegmaterialien zu Veröffentlichungen laufend zu ergänzen und zu erweitern.

Die Mitglieder können die Zeitschriften der DMG zu einem ermäßigten Preis pro Jahrgang beziehen.

Spezielle fachliche Anfragen werden vom Vorstand direkt beantwortet oder zur Beantwortung an spezialisierte Mitglieder weitergeleitet. Interessenten an der Molluskenkartierung in Deutschland können sich an den Leiter der DMG-Arbeitsgruppe Molluskenkartierung, Dr. Dr. J. H. Jungbluth, (Projektgruppe Molluskenkartierung, In der Aue 30e, 69118 Schlierbach, e-mail: jungbluth@mollusca.net ) oder an den DMG-Vorsitzenden (Dr. V. Wiese, e-mail:  vwiese@hausdernatur.de ) wenden.

Allgemeines Informationsmaterial über das Sammeln von Mollusken, Bücherlisten oder Anschriftenverzeichnisse von Händlern sind von der DMG nicht erhältlich.

Der Eintritt in die DMG kann mit einem einfachen Aufnahmeantrag an den Vorstand erfolgen. Dabei sollen die üblichen Angaben zur Person mitgeteilt werden (Geburtsdatum, Beruf, eventuelle spezielle malakozoologische Arbeitsgebiete oder Interessen und genaue Anschrift)  (Eintrittsformular als .pdf-Datei)

Die DMG führt ein bei ihrer Gründung 1868 eröffnetes Archiv mit Bildnissen der Mitglieder, es wird daher ebenfalls um die Zusendung eines Fotos gebeten.

Über die Aufnahme in die DMG entscheidet gemäß der Satzung der Vorstand oder die Mitgliederversammlung. Den neuen Mitgliedern wird dann ein Erhebungsbogen zugeschickt.

Die DMG-Satzung kann beim Vorstand angefordert werden.

Anschrift: Deutsche Malakozoologische Gesellschaft, Dr. Vollrath Wiese, Bäderstr. 26, 23743 Cismar
Tel. & Fax 04366/1288, e-mail: vwiese@hausdernatur.de  

aktuelle Hinweise

 

Anschriften der DMG-Vorstandsmitglieder: zuletzt aktualisiert Dezember 2009
(Liste der e-mail-Adressen von DMG-Mitgliedern,   Beitrittsformular)

1. Vorsitzender (und Kontaktadresse): Dr. Vollrath Wiese, Haus der Natur - Cismar, Bäderstr. 26, D-23743 Cismar,
Tel. & Fax 04366/1288, e-mail: vwiese@hausdernatur.de  
<<privat: Hinter dem Kloster 42, D-23743 Cismar, Tel. 04366/1011>>

2. Vorsitzender: Prof. Dr. Thomas Wilke, Institut für Zoologie, Justus-Liebig-Universität Giessen,
Heinrich-Buff-Ring 26-32 (IFZ), D-35392  Giessen, Tel. 0641-9935720, e-mail: Tom.Wilke@allzool.bio.uni-giessen.de

Redakteur der Zeitschriften: Dr. Ronald Janssen, Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg, Senckenberganlage 25, D-60325 Frankfurt a.M., Tel. 069/7542 237, e-mail: rjanssen@senckenberg.de

Kassiererin: Dr. Ira Richling, Hasselkamp 29 B, 24119 Kronshagen, Tel. 0431/61013 (dienstl. Zoolog. Institut der Universität Kiel, 0431/8804161), e-mail: ira@helicina.de

Schriftführer: Dr. Ulrich Bößneck, Schillerstr. 17, 99198 Erfurt-Vieselbach, e-mail: uboessneck@aol.com

Beirat:

Hans-Jürgen Hirschfelder, Schützenstr. 2, D-93309 Kelheim,
Tel. 09441-4454, e-mail: hja@hirschfelder-kelheim.de

Dipl.-Biol. Klaus Groh, Mainzer Straße 25, D-55546 Hackenheim,
Tel. 0671/68664, e-mail: klaus.groh@conchbooks.de

Dr. Ted von Proschwitz, Naturhistoriska Museet, Box 7283, S-40235 Göteborg, Schweden,
Tel. 0046 31/145609 e-mail: ted.v.proschwitz@gnm.se <<privat: Eklandagatan 29 B, S-41282 Göteborg, Schweden.>>

 

 

Aktuelle Termine:
Die 49. Jahrestagung der DMG findet Pfingsten 2010 in Waren/Müritz statt. Organisator ist Dr. Michael Zettler.

 

 

Ältere Mitteilungen und Informationen:


 

Die 48. Jahrestagung der DMG findet Pfingsten 2009 (29.5.-1.6.2009) in Mainz statt. Organisator ist Dr. Carsten Renker. (Einladung und Info als pdf)

Die 47. Jahrestagung der DMG fand am Pfingstwochenende 9.5.-12.5.2008 in Badenweiler statt. Organisator war Dr. Eike Neubert. (ausführliche Einladung und Information als .pdf-Dokument)

Am 2.10.2007 verstarb unser Beiratsmitglied Dr. Karl-Heinz Beckmann nach langer schwerer Krankheit. Mit ihm haben wir nicht nur einen Freund, sondern auch einen Motor und großen Mäzen der Weichtierkunde in Mitteleuropa verloren. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Zwischen dem 15. und 20.7.2007 fand in Antwerpen der Congress der UNITAS MALACOLOGICA statt. Die Mitglieder der DMG haben die UNITAS mit gegründet und sind seither eng mit der UNITAS verbunden. Deshalb wird auch hier ausdrücklich auf diese nur in dreijährigem Abstand stattfindende Weltveranstaltung hingewiesen, zahlreiche DMG-Mitglieder waren in Antwerpen dabei.  

Die 46. Jahrestagung der DMG fand am Pfingstwochenende 25.-28.5.2007 auf der Insel Öland in Schweden stattfinden. Organisator war Dr. Ted von Proschwitz. (Einladung und Information)

Die 45. Jahrestagung der DMG im Jahr 2006 fand am Pfingstwochenende (2.6.-5.6.2006) in Gießen statt. Als Organisator war Prof. Dr. Thomas Wilke vom IfZ der Universität in Gießen zuständig. (Einladung und Info als pdf 180 kb; Tagungsbericht als .pdf 1,3MB )

Am 1.1.2006 verstarb der von uns allen hochgeschätzte Ehrenvorsitzende der DMG, Herr Dr. Adolf Zilch (4.3.1911-1.1.2006). Er gehörte der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 70 Jahre an. Seine Leistungen und seine prägende Persönlichkeit werden ihn uns als bedeutenden Wissenschaftler und als Vorbild bewahren.

Anlässlich des Jahrestreffens 2001 wurde Herrn Prof. Dr. Alexandru V. Grossu, Bucuresti, Rumänien, für seine 65-jährige Mitgliedschaft in der DMG die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Professor Grossu verstarb im Jahr 2004 in seiner rumänischen Heimat (14.7.1910–26.3.2004).

 

 

Andere weichtierkundliche Vereinigungen in Deutschland sind:

Friedrich-Held-Gesellschaft zur Förderung der wissenschaftlichen Weichtierkunde e.V., c/o Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und historische Geologie, Richard-Wagner-Str. 10/II, D-80333 München. You may also contact: G. & M. Falkner, Raiffeisenstr. 5, 83457 Wörth-Hörlkofen.

Club Conchylia e.V., 1. Vorsitzender: Klaus Kittel, Sonnenrain 10, 97859 Wiesthal.

 

 

 

Ehrenkodex für Malakologische Feldarbeit

der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft

dmgheli.jpg (8014 Byte)

1. Präambel

Das Sammeln von Objekten der belebten und unbelebten Natur ist eine Tätigkeit mit Tradition. Ihre Wertschätzung ist seit jeher in verschiedensten Kulturkreisen belegt. Dabei sind die Motive für das Anlegen von Naturaliensammlungen vielfältig. Mit Begründung der Speziellen Zoologie und Botanik als wissenschaftlichen Disziplinen wurden im Zuge der Erforschung von Flora und Fauna Sammlungen zusammengetragen, denen sowohl als kulturhistorischen Zeugnissen wie auch als Referenzen für die taxonomisch arbeitenden Zweige der Biologie höchster Rang zukommt. Neben professionellen Biologen waren auch zahlreiche sogenannte Amateure auf diesem Gebiet sehr erfolgreich, und ihre Kollektionen bilden heute nicht selten das Rückgrat der Bestände von Museen und öffentlichen Sammlungen.

Diese Kultur des wissenschaftlich begründeten Sammelns hat sich bis heute erhalten. Dabei konnte sich früheren Sammlergenerationen der Gedanke an die Erschöpfbarkeit der natürlichen Bestände noch kaum aufdrängen. Die gegenwärtige Situation verlangt diesbezüglich jedoch eine erhöhte Aufmerksamkeit. Unter dem Druck der menschlichen Zivilisation kam und kommt es vielerorts zu einer dramatischen Verarmung des biologischen Inventars, bedingt in erster Linie durch die Vernichtung von Lebensräumen. Diese Entwicklung geht auch an der Molluskenfauna nicht vorüber, und so ist es zwingend notwendig, im Rahmen der wissenschaftlichen Sammeltätigkeit verantwortungsvoll mit den verbliebenen Beständen umzugehen. Dies bezwecken die nachfolgenden Empfehlungen für die malakologische Geländearbeit. Sie richten sich in erster Linie an die Mitglieder der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft. Dem Schwerpunkt der DMG entsprechend berücksichtigen sie vor allem die Perspektive eines Selbst-Sammlers von Binnenmollusken. Die Problematik des weltweiten Handels mit vorwiegend marinen Arten wird nur am Rande behandelt.

Vor dem eigentlichen Apell an die Sammler ist es notwendig, einige grundlegende Feststellungen zu treffen:

- Es ist nicht möglich, auf dem Gebiet der Malakologie profunde Artenkenntnis zu erwerben, ohne mit einer Referenzsammlung zu arbeiten (dies gilt für fast alle Gruppen wirbelloser Tiere). Zahlreiche Arten lassen sich erst nach anatomischer Präparation sicher bestimmen. Das Sammeln lebender Tiere ist somit für taxonomische und faunistische Forschung in gewissem Umfang unerläßlich.

- Belegstücke sind meist der einzige einigermaßen verläßliche Anhalt dafür, daß eine Art im betreffenden Gebiet tatsächlich vorkommt oder -kam. Diese Art von Bestandsaufnahme bildet die Grundlage für Arten- und Biotopschutzmaßnahmen. Insofern ist das kundige Sammeln Voraussetzung für gezielten Naturschutz.

- Es ist in aller Regel nicht das Besammeln, das zum flächenhaften Artenschwund führt, sondern der Entzug der Lebensgrundlagen durch andere Einflüsse. Dementsprechend können Schutzmaßnahmen, die sich vor allem auf Sammelverbote stützen, nicht greifen. Vielmehr sind es vor allem verantwortungsvolle Sammler, die die Bedrohung einer Art feststellen und Schutzmaßnahmen empfehlen können.

Dennoch soll hinsichtlich der Gefährdung durch Besammeln zu einer prophylaktischen Wachsamkeit aufgerufen werden, zumal sich heute die allgemein zurückgehenden Bestände einer vermehrten Zahl potentieller Sammler gegenüber sehen.

2. Geländearbeit

Verhalte dich angemessen

Es ist selbstverständlich sein, daß Betretungsverbote, Umfriedungen usw. respektiert werden, besonders auch beim Sammeln in anderen Ländern. Hier hinterlegt jeder Sammler seine persönliche und nationale Visitenkarte und kann durch rücksichtsloses Verhalten dem Ruf der Feldmalakologie Schaden zufügen.

Schone den Bestand

Es ist nicht das Ziel der Malakologie, die Zahl der freilebenden Mollusken nachhaltig zu reduzieren. Der Sammler soll nicht wahllos alle Mollusken eines Standortes aufnehmen, sondern schon im Gelände nach Möglichkeit eine sinnvolle Auswahl treffen. Während sehr verborgen lebende Arten kaum übersammelt werden können, so lassen sich exponiert lebende Mollusken an Felsen und Baumstämmen fast quantitativ ablesen. Das vollständige Abkeschern und Durchsieben eines isolierten Kleingewässers kann eine Art in ihrem Vorkommen für eine ganzen Region gefährden. Hier kann auch ein einzelner Sammler bleibenden Schaden anrichten.

Schone den Standort

Der beim Sammeln in Vegetation und Gelände verursachte Schaden ist möglichst gering zu halten. Es ist selbstverständlich, umgedrehte Steine, Stämme u.ä. nach dem Besammeln wieder in ihre alte Lage zu bringen. Das Durcharbeiten oder Abtragen größerer Substratmengen beeinträchtigt nicht nur die Molluskenfauna, sondern das gesamte ökologische Gefüge eines Standortes und muß als inakzeptabel gelten. In besonderem Maße gilt dies für kleinflächig vereinzelte Lebensräume wie Kleingewässer, isolierte Felsen oder Gebüschinseln, sowie für Fossillagerstätten.

Gemeinsame Sammelexkursionen mit Kollegen, etwa im Rahmen einer Tagung, sind oft sehr angenehme und anregende Erlebnisse. Doch soll der jeweilige Organisator abwägen, wieviele Malakologen ein als Exkursionsziel ins Auge gefaßter Biotop oder Geotop verkraften kann, und gegebenenfalls auf die Demonstration einer Rarität im Gelände verzichten.

Beschränke Dich

Jeder Sammler soll prüfen, ob das aufgenommene Material einem wissenschaftlichen Zweck dienen kann und für ihn sammlungstechnisch zu bewältigen ist.

Gesetzliche Bestimmungen

In vielen Ländern existieren Bestimmungen, die das Sammeln bestimmter Tiere oder in bestimmten (Naturschutz-) Gebieten und Habitaten einschränken oder untersagen. Darüber hat sich der Sammler zu informieren.

Außerdem ist dafür Sorge zu tragen, keine Faunenverfälschungen zu verursachen.

3. Sammlungsarbeit

Etikettiere

Die eigene Sammlung erhält erst dann einen bleibenden Wert, wenn sie, was die Funddaten angeht, ausreichend dokumentiert ist. Hier ist es eindeutig von Vorteil, die Belege baldmöglichst und direkt mit einem vollständigen und lesbaren Etikett zu versehen. Die alleinige Verwendung von Verweisnummern auf ein Inventarbuch (oder der Verlaß auf das eigene Gedächtnis) birgt ein beträchtliches Risiko des Datenverlustes und sollte nicht praktiziert werden.

Publiziere

Die Malakologie ist nicht schweigsam. Publizierte Faunenlisten können wertvolle Grundlagen für zukünftige Natur- und Artenschutzmaßnahmen liefern. Deshalb sollten interessante faunistische Daten in geeigneter Weise öffentlich zugänglich gemacht werden, vorzugsweise nicht als reine Listen, sondern in einem umfassenderen Kontext.

Hinterlege

Es muß sichergestellt werden, daß veröffentlichte Daten nachprüfbar bleiben, wenn möglich durch Hinterlegen in einer öffentlichen Sammlung.

Darüber hinaus sollte sich jeder Sammler rechtzeitig darüber Gedanken machen, was mit seiner Sammlung nach Beendigung seiner malakologischen Aktivitäten geschehen soll. Der Verbleib in einer öffentlichen Sammlung ist eine naheliegende Möglichkeit. Hier bietet es sich an, schon frühzeitig eine Zusammenarbeit mit der betreffenden Institution anzustreben. Ein anderer Weg besteht darin, die Sammlung einem engagierten und zuverlässigen Nachwuchsmalakologen zu überlassen. In jedem Fall ist eine rechtzeitige und klare Regelung angezeigt.

4. Anhang: Handel mit Mollusken

Wäge ab

Die kommerzielle Nutzung von Molluskenschalen betrifft zur Zeit vornehmlich marine Arten, die in der Hauptsache als Souvenirs oder Dekorationsgegestände in den Handel kommen. Darüber hinaus existiert ein nicht unbedeutender Markt für Sammlerexemplare, sog. Conchylien, auf dem zunehmend auch Binnenmollusken feilgeboten werden. Angesichts des erzielbaren finanziellen Gewinns ist zu befürchten, daß der Conchylienhandel für einzelne Arten zum Bestandsrückgang substantiell beiträgt, weshalb für einige Arten bereits strenge Schutzbestimmungen veranlaßt wurden. Das Akkumulieren möglichst rarer und teurer Molluskengehäuse durch Einkauf wirkt im Kontext einer wissenschaftlich orientierten Malakologie befremdlich. Andererseits bietet der Handel die Möglichkeit, taxonomische Gruppen weltweit zu bearbeiten, zu denen man auf anderem Weg kaum ausreichendes Material requirieren könnte. Tatsächlich rekrutieren sich einige hervorragende Bearbeiter mariner Taxa aus dem Kreis der Conchyliensammler. Vor diesem Hintergrund muß es der Eigenverantwortung des einzelnen Sammlers überlassen bleiben, ob und mit welchem Ziel er von dieser Möglichkeit des Sammelns Gebrauch machen möchte. Auf jeden Fall ist die Beachtung internationaler Artenschutzbestimmungen und Handelsbeschränkungen einzufordern, die in der Regel gut bekannte und in öffentlichen Sammlungen ausreichend vorhandene Arten betreffen.

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Dieser Kodex wurde von der 27. Mitgliederversammlung der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft am 30. Mai 1998 einstimmig verabschiedet.

 

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